Ich fahre häufig Zug und regelmäßig, wenn ich einen IC nehme, verwandelt sich, mindestens ein Mal während der Fahrt, ein harmloses Teil, der schwenkbare Riegel, mit dem der Klapptisch an der Rückenlehne des Vordersitzes arretiert wird, in ein maskenartig stilisiertes Gesicht, wie ich es aus der Kunst oder von den Totempfählen der Indianer im amerikanischen Nordwesten kenne (siehe auch: “Dead Man” von Jim Jarmusch mit J. Depp).
- IC, Deutsche Bahn
- Max Ernst, „Der Große Assistent“, Paris, Flickr, minx2012
- Totempfahl (Detail), Wrangell, Alaska, James Crippen, Wikipedia
Irgendwann beruhigt sich meine Fantasie – aber die Frage bleibt, ob die sinnreiche Gestaltung dieses Details der Sitze in den Wagen der IC-Züge einst einer Absicht entsprang, oder ob sie schlicht ein gestalterischer Lapsus ist, ein surreales Surplus sozusagen?
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